Am 26. Juni 1989 wurde der neu erbaute Kindergarten von den Kindern bevölkert. Auf Wunsch des damaligen Personals bekam er den Namen "Don Bosco".
Don Giovanni Bosco (15.08.1815 - 31.01.1888) war im Jahr 1988/89 in Pädagogikkreisen in aller Munde, weil am 31.01.1988 sein hundertster Todestag begangen wurde.
Der alte Kindergarten trug keinen eigenen Namen, sondern wurde nur der katholische Kindergarten genannt, obwohl er im Bruder-Konrad-Heim untergebracht war. Naheliegend wäre daher der Name St. Konrad gewesen, aber dieser Name spiegelte nicht den Zeitgeist wider, den wir damals empfanden.
Don Bosco dagegen war ein griffiger Heiliger, gerade 100 Jahre tot, somit auch ein sehr junger Heiliger. Er war ein Mann mit Ecken und Kanten, der sich von Rückschlägen und Enttäuschungen nicht aufhalten ließ, dessen stärkste Waffen sein Optimismus und sein Aufruf zur Fröhlichkeit waren.
Diesen Geist empfanden wir nach den äußerst mühevollen Zeiten des Neubaus nach und wollten deshalb, dass "unser" Kindergarten unter sein Patronat gestellt würde.
Die Jahre vor dem Neubau des Kindergartens waren sehr schwierig. Das alte Gebäude war viel zu klein und von der Substanz her in sehr desolatem Zustand. 1987/88 konnten wir ca. 60 Kindern keinen Platz geben. Der Druck, den das damalige Personal auszuhalten hatte war unbeschreiblich. Im Jahr 1988/89 wurde dann behelfsmäßig eine Notgruppe im Obergeschoss eingerichtet. Freiwillige Helfer brachen Wände heraus und schufen so Platz für eine weitere Gruppe.
Die Kinderzahl stieg weiter an und schon während der Bauarbeiten des viergruppig angedachten Kindergartens stand fest, dass das Gebäude für den Ansturm zu klein sein würde. So arbeiteten wir damals unter sehr widrigen Umständen in einem alten Gebäude, mit einer langen Warteliste, den Neubau vor Augen - der wohl wieder zu klein war. All diese Probleme ließen uns Gott sei Dank aber näher zusammen rücken und wir schafften es mit "Fröhlich sein - Gutes tun".
Ein tolles Team arbeitete konsequent daran, dem Namen
Don Boscos alle Ehre zu machen. Entscheidend zu dieser Aufbruchsstimmung trug die breite Unterstützung in der Bevölkerung bei, die wir uns mit Hilfe des eigens gegründeten Kindergartenbauvereins unter Vorsitz von Hans Kopp erkämpften.
Am wichtigsten war aber sicher der großartige Einsatz von Pfarrer Winklmann und Architekt Hans Kleierl.
So ging der Kindergarten Don Bosco im September 1989 fünfgruppig in Betrieb und betreute in Spitzenzeiten über 200 Kinder. Es verging in den ersten Tagen kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo im Hause das zur Hymne gewordene Lied "Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" ertönte.
(Quelle: Streifzüge 20/1998 "Kinderasyl, Kleinkinderschule, Kindergarten" - 100 Jahre katholischer Kindergarten Vohenstrauß 1898 bis 1998)
Fröhlich sein!